Wir wenden täglich unsere Energie für viele Aufgaben an. Gehen wir davon aus, dass wir unsere Lebenskraft für das Wesentliche einsetzen: Wie wissen wir, was wesentlich ist?

von Mascha K. Horngacher

Das Interessante an Sprache ist für mich unser Ansinnen, mit ihr etwas zu beschreiben. Dieses etwas wird mit unseren Sinnen wahrgenommen. Sprache und die Bedeutung von Worte verändern sich aber mit der Zeit. So liegt ein Ursprung von wesentlich im 8. Jahrhundert bei

wesan – das Verweilen an einem Ort, Aufenthalt, Existenz, Dasein.

Als PR-Beraterin und Texterin ist es meine Aufgabe, dem Wesentlichen auf die Spur zu kommen. Dabei bin weniger ich es, die es enthüllt, sondern meine Kund:innen selber. Ich gebe nur Impulse.
Warum zuvor der etymologische Ausflug? Weil ich es interessant finde, dass wir heutzutage zu oft das Wesentliche von „Dingen“ begreifen wollen. Interessanter und auch vorteilhafter ist es zu wissen, wie ich selbst der Welt gegenüberstehe. Von dieser Position aus, fällt vieles leichter.

Doch wir sind geschult, unsere Aufmerksamkeit dem Außen zu schenken. Mit jungen Jahren wird uns abtrainiert unsere Bedürfnisse zu spüren. Angepasst an dem, was von anderen gewünscht ist, verlieren wir die Fähigkeit, auf uns selbst zu hören. Doch:

Das Wesentliche liegt in mir: meine inneren Stärken.

In meinen PR-Beratungen konzentrieren wir uns auf die Stärken, die jede:r von uns in sich trägt. Wenn wir diese beleuchten, fällt jedenfalls Schatten – so ist es Licht eigen. Der Schatten liegt über uns oft in Form von überholten Glaubenssätzen, Denkmustern oder Vorstellungen. Alleine die Vorstellung von mir selbst, wie oder wer ich sein müsste, bremst uns. Wir enthalten uns selbst vor. Wenn ich das Wesentliche erfahren und leben möchte, ist es gut damit aufzuhören.

Das bleiben lassen, was nicht mir entspricht.
Es geht darum auf das zu hören, was mich zum Schwingen bringt. Diesen Schwung kann ich verbreiten. Er fließt ein in mein Dasein und durch mein Tun. Meine Aufgaben werden mir einfacher fallen.

Das Wesentliche schafft Freude – in mir und anderen. Im innen wie außen.

Wider dem Individualisierungs-Trend und stark auftretenden Narzissmus in unserer Gesellschaft, sind wir tatsächlich nicht singulär auf Erden. Wir sind Beziehungswesen. Wenn wir die Stärken des jeweils anderen anerkennen und fördern, dann ist das wesentlich.
In der PR-Beratung knüpfen wir an diesen Prozess an. Die zentrale Frage beginnt aber bei mir selber. Sie lautet:

Wer bin ich? Wer will ich sein, mit dem, was ich tue?

Die Antwort liegt in mir selbst. Lass dich beim Prozess überraschen. Der Überraschungseffekt macht oft gute Songs aus – sie reißen uns mit, sie bewegen uns.

Bei einer PR-Beratung heben wir gemeinsam deine Antwort wie einen Schatz. So lege ich nahe:

Sei furchtlos und neugierig auf dich selbst. Freue dich, lebe ehrlich und wahrhaftig deinem Wesen entsprechend.

Alles Liebe,

Mascha K. Horngacher

Mensch als Quelle der Wertschöpfung
Beim Verfassen dieses Artikels erinnerte ich mich an ein Interview zum Thema betriebliches Veränderungsmanagement. HR-Abteilungen steuern bei so einem Veränderungsprozess ja Wesentliches ;-) bei. 2020 sprach ich mit dem Arbeitspsychologen Rudolf Karazman. Er erachtet Menschen als Quelle der Wertschöpfung. Sein Hauptwerk trägt den Titel: Human Quality Management – eine menschengerechte Unternehmensführung. Fazit meines damaligen Artikels im Auftrag des Magazins BUSINESSART:

Unternehmensentwicklung gelingt nur, wenn die Menschen in ihrem Sein gestärkt sind.

Es ist Zeit weg zu kommen von der Sicht auf Human Ressource oder gar Humankapital – da rollt es mir die Fingernägel auf.

Ressource als innere Stärke und Fähigkeit(en) erkannt, lässt uns selbstsicher voranschreiten. Wo sonst, wenn nicht in mir, erlange ich Sicherheit.